Monika und die Haikus
Eine neuere Herausforderung ist für sie das Schreiben von Haikus. Dazu besucht sie regelmäßig Zirkelnachmittage, um sich mit anderen Frauen im Schreiben dieser Verse zu üben.

Das Haiku
ist das älteste, kürzeste und prägnanteste Gedicht der Weltliteratur, es stammt aus Japan. Schon zur Zeit, als in Europa die Völkerwanderung war, wurden in Japan Gedichte geschrieben, gesammelt und vervielfältigt. Japan hat eine über 1000jährige Haiku-Tradition. Man feiert jährlich an bestimmten Orten in Japan Feste, bei denen Haikus vorgetragen werden. Es ist wirklich Volkspoesie in diesem Land. In Deutschland haben wir eine bestimmte Vorstellung, wie ein Gedicht aufgebaut sein soll. Bei einem Haiku ist das anders. Deshalb ist es nicht einfach, ein Haiku zu schreiben, denn die Bedingung heißt:

· Die erste Zeile besteht aus fünf Silben
· Die zweite Zeile besteht aus sieben Silben
· Die dritte Zeile besteht wieder aus fünf Silben
In nur drei Zeilen soll ich im vorgegebenen Versmaß Gefühle und Stimmungen wiedergeben, die Beziehungen zur Natur haben. Außerdem gibt es keine Überschrift und keinen Reim. Kein wichtiges Wort darf sich in den Zeilen wiederholen und Fremdwörter sind gänzlich zu vermeiden. Eigentlich kann es jeder schreiben. Man muss sich nur zu innerer Ruhe, Einkehr und Stille zwingen und die Verbindung zu Natur und Umwelt suchen, dann gelingt es und gibt Freude und Befriedigung. Haiku ist ein Gedicht aus dem Leben für das Leben. Wir können nicht wie Japaner denken und fühlen, dazu gehört eine andere Mentalität. Deshalb sind unsere Haikus ein wenig anders.

Die Haikus auf der nächsten Seite sind aus Monikas Buch „GEFÜHLSWELTEN" entnommen.